Steuerfuss Amriswil

Wie hoch ist der Steuerfuss in Amriswil?

 

Warum der Steuerfuss ein Spiegel der kommunalen Ausrichtung ist

Amriswil, eine lebendige Stadt im Kanton Thurgau, verbindet ländliche Verankerung mit städtischem Charakter. Wer in dieser Gemeinde lebt oder sich niederlassen möchte, sollte sich neben der Infrastruktur und den Wohnkosten auch mit den lokalen Steuern befassen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der sogenannte Steuerfuss. Dieser beeinflusst, wie viel natürliche Personen effektiv an Abgaben leisten müssen. Denn die kantonale Steuer ist nur ein Teil – entscheidend ist, wie stark sie durch Gemeinde und Kirche ergänzt wird.

 

Gemeindeanteil: 156 Prozent als Ausdruck von Leistungsbereitschaft

Die Gemeinde Amriswil erhebt einen Steuerfuss von 156 Prozent. Damit liegt sie im oberen Mittelfeld im kantonalen Vergleich. Der Wert bedeutet, dass zur kantonalen Staatssteuer nochmals 1.56-mal derselbe Betrag an die Gemeinde zu entrichten ist. Diese Mittel werden benötigt, um die städtischen Aufgaben finanzieren zu können, und sorgen dafür, dass die kommunale Grundversorgung stabil und zukunftsorientiert gestaltet werden kann.

Zu den durch den Gemeindesteuerfuss abgedeckten Leistungen zählen unter anderem:

  • Schulbildung von Kindergarten bis Sekundarstufe

  • Betreuungseinrichtungen für Kinder

  • Pflege von Spiel- und Sportanlagen

  • Öffentliche Sicherheit, Feuerwehr und Zivilschutz

  • Strassenunterhalt und Verkehrslösungen

  • Soziale Dienste, Altersarbeit und Integration

  • Kulturelle Projekte, Bibliotheken und Musikangebote

  • Digitalisierungsprojekte und nachhaltige Stadtentwicklung

 

Die Einnahmen aus dem Gemeindesteuerfuss sind somit weit mehr als ein Budgetposten – sie formen die Qualität des Zusammenlebens vor Ort.

 

Kirchensteuer: Beitrag zu einer aktiven Glaubens- und Sozialgemeinschaft

Neben der Gemeindesteuer wird in Amriswil auch eine Kirchensteuer erhoben, sofern eine steuerpflichtige Person einer Landeskirche angehört. Die Höhe dieser Beiträge unterscheidet sich je nach Konfession:

  • Römisch-katholisch: 27 Prozent

  • Evangelisch-reformiert: 22 Prozent

 

Diese Steuer wird zusätzlich zur einfachen Staatssteuer berechnet und von der jeweiligen Kirchgemeinde verwendet. Wer keiner Kirche angehört oder ausgetreten ist, zahlt keine Kirchensteuer.

 

Wofür die Kirchensteuern eingesetzt werden

Die Mittel aus der Kirchensteuer werden nicht nur für den Unterhalt von Kirchengebäuden oder Gottesdiensten eingesetzt, sondern fliessen in viele gesellschaftlich relevante Aufgaben. Die beiden grossen Kirchen in Amriswil sind aktiv in Bereichen, die weit über das Religiöse hinausgehen.

 

Die katholische Kirchgemeinde investiert in:

  • Seelsorge, liturgische Feiern und Gemeindeveranstaltungen

  • Religionsunterricht, Vorbereitung auf Sakramente

  • Angebote für Jugendliche, Senioren und Familien

  • Sozialberatung und Nothilfe in Krisensituationen

  • Unterhalt von kirchlichen Gebäuden und Zentren

Die reformierte Kirchgemeinde fördert mit ihren Einnahmen:

  • Seelsorge und Gesprächsangebote

  • Musikveranstaltungen, Bildungsreihen und Vorträge

  • Unterstützung von Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe

  • Jugendgruppen, Ferienlager und Begegnungstreffen

  • Pflege und Restaurierung kirchlicher Bauten

 

Beide Kirchen tragen somit auf ihre Weise zum sozialen Zusammenhalt der Gemeinde bei.

 

Der Steuerfuss als Balance zwischen Gemeinschaft und individueller Last

 

Amriswil erhebt einen Gemeindesteuerfuss von 156 Prozent und ergänzt diesen mit Kirchensteuern von 27 Prozent (katholisch) und 22 Prozent (reformiert). Daraus ergibt sich eine spürbare, aber nachvollziehbare Steuerbelastung, die gezielt in ein umfassendes Leistungsangebot investiert wird.